RotexerInnen berichten: Robert Taeger

Time flies – (M)ein Rotary Jahrzehnt

Mein erster Kontakt zu Rotary entstand bereits im Jahr 2011, als ich in den Sommerferien einen Rotary Kurzaustausch in der Nähe von Houston verbringen durfte. Beeindruckt von den tollen Erfahrungen in den USA bewarb ich mich umgehend um die Möglichkeit, auch an Rotarys Jahresaustauschprogramm teilnehmen zu können. Noch im November desselben Jahres erhielt ich die Zusage, dass es für mich im Jahr 2012 für ein Schuljahr nach Mexiko gehen würde – der Beginn eines unvergesslichen Abenteuers, das mein Leben für immer verändern sollte. In meiner Gaststadt Ciudad Obregón im Nordwesten Mexikos hatte ich das große Glück, von einem äußerst dynamischen und aktiven Rotary Club empfangen worden zu sein. Sicherlich mag das auch an dem damals noch (für deutsche Verhältnisse) jungen Durchschnittsalter der Mitglieder gelegen haben. Mich beeindruckte nicht nur die Herzlichkeit meiner Gastgeber, sondern auch ihre Begeisterung für das Motto Rotarys („Service above self“) und ihre Entschlossenheit, sich diesem Motto und der Organisation zu verschreiben. Das damalige Jahresmotto „Peace through service“ nahmen wir Austauschschüler des Distriktes 4100 zum Anlass, uns während des Aufenthaltes in Mexiko für die Organisation ShelterBox einzusetzen. Wir hielten zahllose Vorträge und sammelten eine große Summe an Spendengeldern. Geradezu spielerisch lernten wir dabei, uns zu organisieren und unser Anliegen zu vertreten – auch vor größeren Menschenmengen und in fremder Sprache. Wir wuchsen sehr an diesen Erfahrungen und lernten dabei auch, welch große Freude es bereiten kann, sich gemeinsam für andere stark zu machen.

Die so gewonnenen, sehr prägenden Eindrücke aus Mexiko nahm ich mit nach Deutschland. Sofort war mir klar: Den Austausch möchte ich weiterleben! Großes Glück hatte ich da, dass Rotex 1850 damals nicht nur bloß gegründet, sondern bereits fester Bestandteil der Distriktveranstaltungen war, wo ich mich ihnen direkt anschloss. Der Begeisterung für das Motto „Service above self“ konnte ich durch die Gründung des „Inbound Service Project“ auch in Deutschland weiter nachgehen, in den Folgejahren viele Inbounds damit anstecken und so gemeinsam mit ihnen viel Gutes bewirken. Einer der Höhepunkte war sicherlich, dieses Projekt gemeinsam mit Camila Domingues Candelaria aus Brasilien auf der Rotary World Convention 2019 in Hamburg vorzustellen. Die Zeit als aktives Rotex-Mitglied – vier Jahre davon im Vorstand – bescherte mir unzählige unvergessliche Erinnerungen und einige meiner besten und intensivsten Freundschaften. Freundschaften mit Inbounds aus aller Welt, aber auch mit Rotexern aus anderen Distrikten, die ich auf nationalen und internationalen Konferenzen kennenlernte. Jede/r von ihnen hat eine interessante Geschichte zu erzählen. Im Jahr 2017 gründete ich mit einigen Freunden – darunter einige Rotexer – den Rotaract Club Nordwest, mit dem wir seitdem viele tolle Projekte umsetzen konnten.

Nach dem Abitur und dem abgeschlossenen Studium der Rechtswissenschaft in Göttingen zog es mich nach Hamburg, wo ich als wissenschaftlicher Mitarbeiter in einer Wirtschaftskanzlei arbeitete. Das Fernweh und das Interesse am gewerblichen Rechtsschutz zogen mich im September nach Alicante (Spanien), wo ich nun ein „Master of Laws“-Programm absolviere. Kurz vor Abflug hatte ich noch die große Freude, Mitglied des Rotary eClub of D-1850 zu werden. Ich freue mich, dort nun endgültig Teil derjenigen Organisation geworden zu sein, die mir all diese wundervollen Erfahrungen und Freundschaften ermöglichte und möchte nun weiter dazu beitragen, dass auch andere junge Menschen diese Erfahrungen (er-)leben können.