Ein Bericht aus New York von Laura Ritter
Mit diesem Song von Among Savages im Ohr flog ich Anfang Juli nach New York um nach neun Monaten Home Office aus Deutschland meine Arbeit bei UNICEF als UN Volunteer vor Ort fortzusetzen. Als Mitarbeitende einer internationalen Organisation konnte ich den Travel Ban umgehen und tatsächlich in die USA einreisen. Doch wie kam ich überhaupt zu UNICEF?
Im September 2020 begann ich im Rahmen des Carlo-Schmid-Programms ein Praktikum im Headquarter in New York. Das CSP fördert Praktika in internationalen Organisationen, ob bei der UN und ihren jeweiligen Organisationen und Funds, oder bei der EU und NATO. Aufgrund der Pandemie war es mir leider nicht möglich, während der ersten sechs Monate in die USA zu reisen und so absolvierte ich das Praktikum aus dem Home Office mit sechs Stunden Zeitverschiebung. In dieser Zeit lernte ich mein Team nur virtuell kennen und sah dann und wann einen Wolkenkratzer im Zoom-Hintergrund, wenn eine meiner Kolleginnen gerade im Büro war. Jedoch wäre dies kein Auslandsgruß, wenn ich es nicht mittlerweile doch nach New York geschafft hätte. Nach Ende des Praktikums bot sich mir die Möglichkeit, meine Arbeit im Rahmen einer UN Volunteer Stelle fortzusetzen. Das Freiwilligenprogramm der Vereinten Nationen trägt nachhaltig zu Frieden und Entwicklung bei und ist sicherlich für die ein oder andere RotxerIn eine interessante Möglichkeit, die Arbeit der UN kennenzulernen.
Als UNV konnte ich zu Beginn des Sommers endlich an meinen Einsatzort fliegen und meinen Aufgaben vor Ort im Headquarter nachgehen. Ich war überwiegend für das UNICEF Internship Programme zuständig, dabei war meine Arbeit den Tätigkeiten bei Rotex nicht ganz unähnlich. So wie wir bei Rotex junge Menschen für internationale Völkerverständigung begeistern wollen, so war es mir bei UNICEF ein besonderes Anliegen, dass PraktikatInnen weltweit eine erfolgreiche Zeit mit der Organisation erlebten.
Neben der Arbeit und dem aufregenden Umfeld der Vereinten Nationen, hat mich New York ganz in seinen Bann gezogen. Es war für mich nicht nur die erste Reise nach New York, sondern auch der erste Aufenthalt in den USA. Ich bezog ein Zimmer in Brooklyn und erkundete nach Feierabend und am Wochenende die verschiedenen Neighborhoods. Die Stadt ist mittlerweile wieder zum Leben erwacht, aber, sofern ich das beurteilen kann, wahrscheinlich noch nicht ganz die alte. In den Mittagspause sah man nur mäßig lange Schlangen und die U-Bahnen waren nur selten wirklich überfüllt. Seinen Zauber aber hat New York nicht verloren, seien es die Lichter der Stadt bei Nacht, die verschiedensten Sprachen, die man über den Tag hört, die unzähligen Kulturangebote oder die nach wie vor riesige Bandbreite an kulinarischen Spezialitäten.
Dass jedoch auch in New York die Welt ein Dorf und Rotex einfach überall ist, durfte ich gleich wenige Tage nach meiner Ankunft erleben. Bei einem Treffen von PraktikantInnen der diversen UN Organisationen und nationalen Vertretungen kam ich mit einer ehemaligen Rotary Austauschschülerin ins Gespräch, die vor einigen Jahren Teilnehmerin im Jugendcamp des RC Freitals war, meinem Sponsoring Club. Wenige Wochen danach traf ich ehemals Rotex International Board Member Utsav und gemeinsam ließen wir Erinnerungen an Conventions in Taipeh und Hamburg Revue passieren.
Für Fragen zum Carlo-Schmid-Programm und UNV erreicht ihr mich gern unter l.ritter@rotex1880.org.