Erfahrungsbericht LTEP 2017/18 Brasilien

Was hat dich von Jugendaustausch überzeugt, warum dafür entschieden? ​ Dazu haben wir Lena nach ihrem Austauschjahr in Brasilien befragt!

Am 11.08.2017 begann mein Abenteuer am Flughafen in Hannover. Meine Familie verabschiedete mich, drückte mich nochmal fest und dann ging ich durch den Sicherheitscheck. Ab diesem Moment war ich das erste Mal auf mich alleine gestellt. Meine Reise endete in Vitoria/ Espirito Santo, Brasilien. 

Am Flughafen in Brasilien erwarteten mich alle drei Gastfamilie mit ihren Freunden. Alle waren genau so aufgeregt wie ich, nur sprachen alle im Gegensatz zu mir bereits portugiesisch. Ich dachte mir: „Warum genau mache ich das gerade hier?“  Dieser Gedanke verschwand aber genauso schnell, wie er gekommen war. Das Abenteuer begann. Aber warum genau habe ich mich entschieden, einen Jugendaustausch zu machen? Wenn man erzählt, man würde für ein ganzes Jahr in ein fremdes Land gehen, sieht man in den Gesichtern der anderen immer ein großes Fragezeichen. Alle stellen die gleiche Frage: „Bist du dir auch ganz sicher? Du kannst doch die Sprache nicht? Ein Jahr ist aber sehr lange.“ Diese Bedenken sind nachvollziehbar, aber genau die Gründe, weshalb ich ein Jahr in einer fremden Kultur verbringen wollte. Ein Auslandsjahr ist dafür da, die Kultur kennenzulernen und in den Alltag im Gastland einzutauchen. Das Wichtigste ist aber, dass man die Sprache lernen und sich mit den Menschen im Gastland verständigen kann.

Mit Rotary ist man im Hinblick auf die Organisation in den besten Händen. Als AustauschschülerIn repräsentiert man stets sein Heimatland und agiert als Botschafter Deutschlands. Beispielsweise schätzen Gastclubs sehr, wenn sie eine detaillierte und persönliche Präsentation des Heimatlandes des Austauschschülers miterleben können. Ein weiterer Pluspunkt für den rotarischen Austausch ist, dass mindestens 3 Gastfamilien für Einblicke in das Gastland ermöglichen.

Während man im Ausland ist, nimmt die eigene Familie auch Austauschschüler auf. Diese wird bereits vor dem Austausch bestens durch Rotary vorbereitet. Sowohl die eigene Familie als auch der zukünftige AustauschschülerIn werden vielseitig auf Wochenenden länderspezifisch informiert. Damit können Sorgen und Unklarheiten aus dem Weg geräumt werden. 

Alle aufnehmenden Gastfamilien werden vorher von Rotary geprüft. Das ermöglicht, schon vor der Reise Kontakt mit seiner Gastfamilie aufzunehmen. 

Mir hat als erstes Sorgen bereitet, dass meine Eltern keine Rotarier sind. Zwar haben Eltern, die selber Rotarier sind, generell einen besseren Einblick in die Organisationsstruktur von Rotary. Jedoch ist dies keine Voraussetzung, um ins Austauschprogramm aufgenommen zu werden. Persönlich habe ich während meinen Auslandsjahres keinen einzigen Nachteil dadurch zu spüren gekommen, dass meine Eltern keine Rotarier sind.

Die Gastfamilie ist ein wichtiger Bestandteil des Auslandsaufenthaltes. Es ist die Gastfamilie, die uns die Tür zum Leben im Gastland öffnet und uns ihr tägliches Leben und ihre Kultur verstehen lässt. Es ist schwierig, sich von einer Gastfamilie in die nächste zu ziehen, schließlich besteht eine enge Beziehung. Der Lebensstandard, die Zusammensetzung und der Alltag der Gastfamilien variierten. Die unterschiedlichen Erfahrungen ermöglichen einen facettenreichen Einblick in das Gastland und die sozialen Situationen. 

Was war dein schönstes Erlebnis im Austausch? ​

Ich bin mit meiner Gastfamilie zum Campen gefahren, auf den ersten Blick nichts Besonderes, doch als wir angekommen sind ist mir der Atem weggeblieben. Als mir meine zweite Gastfamilie erzählte, warum wir hier wirklich sind, dachte ich mich zur erst „Doch kein normaler Camping Ausflug”. 

Sie erzählten mir das es eine Tradition in ihrer Familie ist, den dritt höchsten Berg in Brasilien zu besteigen. 

Also bauten wir alle unsere Zelte auf und gingen früh ins Bett, denn wir mussten den nächsten Tag um 1 Uhr morgens aufstehen. Die Tour dauerte sehr lange an, wir haben knapp 5 Stunden für den Aufstieg und 5 Stunden für den Abstieg gebraucht. Oben auf der Bergspitze war es sehr kalt doch der Ausblick war unvergesslich. 

Wir verweilten oben auf der Bergspitze und schauten uns den Sonnenaufgang an, bevor wir wieder den Berg hinunter gegangen sind.

Was war das Wichtigste was du im Austausch gelernt hast? ​

Ich habe gelernt zu unterscheiden was wichtig und was unwichtig ist. Ich habe gelernt und zuerst gesehen, dass wenig auch glücklich machen kann und das man immer das Beste aus seinem Leben machen sollte. Man sollte für alles dankbar sein und anderen helfen. 

Was bedeutet der Jugendaustausch für deine Zukunft? ​

Du hast mehrere “zu Hause”, das bedeutet, dass ich wann auch immer ich will nach Brasilien zu meiner Gastfamilie fliegen kann und da aufgenommen werde wie deren eigene Tochter. Ohne das Jahr in Brasilien wäre ich heute ein anderer Mensch. Eine andere Kultur, eine andere Sprache, ein neues Leben. Außerdem muss ich sagen, dass ich mich vor Fremden Dingen geöffnet habe, die ich vorher strikt abgelehnt hatte zum Bespiel Tanzen (Zumba). Ich kann alles empfehlen ein Jugendaustausch zumachen. Es ist eine Erfahrung die man vermisst wenn man sie nicht gemacht hat. 

Was hat Rotex, Roteract, Interact im Austausch mit euch gemacht ​

  • Rotex (Deutschland) eine neue Familie, Freunde, 
  • Interact (Brasilien) viele soziale Projekte, viele arme Menschen gesehen und denen geholfen (im inneren hat es etwas geändert bei mir) sehe vieles anders jetzt